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Von der Bibel lesen lernen

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Am 15. April 2023 starteten wir mit einem ersten VDWDL-Event in der reformierten Kirche Hinwil, im Zürcher Oberland. Wir gehen der Geschichte von Philippus und dem äthiopischen Kämmerer (Apostelgeschichte 8) nach und lernen davon etwas für unseren eigenen Umgang mit den biblischen Texten: "Von der Bibel lesen lernen" lautet darum das Thema.

Wer erklärt wem die Bibel? In der Geschichte von Philippus und dem Eunuchen scheinen die Rollen klar verteilt: Philippus ist der Lehrer, der Eunuch aus Äthiopien der Schüler. Doch wenn man genauer hinschaut, ist es gar nicht so klar. "Was hindert es mich, dass ich mich taufen lasse?" fragt der Eunuch. Und Philippus, der das Alte Testament sehr gut kennt, fallen ganz viele Gründe ein, warum der Eunuch nicht getauft werden darf. Trotzdem tauft er ihn. Denn nachdem er ihm das Jesajabuch erklärt hat, wird Philippus klar, dass die Gründe gegen die Taufe nicht mehr zählen. Teil 1 des Vortrags zeigt vom Alten Testament auf, warum Philippus den Eunuchen nicht taufen darf.

«Man kann fast alles mit der Bibel begründen.», schreib der Berner Neutestamentler Ulrich Lutz 1992. Er verkündete damit die neuste Krise des reformatorischen Schriftprinzipes (sola scriptura): Die Bibel kann nicht mehr die Richtschnur für christliches Glauben und Handeln sein, ihre Auslegung ist beliebig geworden. Christian Schaufelberger nimmt diese Krisendiagnose zum Anlass, um die Frage nach einem reflektierten Umgang mit biblischen Texten zu stellen. Er schlägt vier Prinzipien vor, die einen Weg aus der Beliebigkeit zeigen können, ohne dabei gleich wieder in eine neue dogmatische Enge zu führen.

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