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Der Tag des Gerichts

Vorträge des 2. VDWDL-Hauptevents vom 1. Juni 2024 zum Bibeltext
1. Korinter 3,1-17.

Im 1. Korinther 3,1-17 beschreibt der Apostel Paulus den «Tag des Gerichts» mit einem einprägsamen Bild: Wie in einem grossen Feuer werden die menschlichen Werke auf ihre Qualität geprüft; Holz, Heu und Stroh verbrennen und nur Gold, Silber und Edelsteine haben bestand. Für evangelische Ohren sind das ungewohnte Aussagen: Beschreibt Paulus hier etwa das Fegefeuer? Hat sein Bild nicht eine Tendenz zur Werkgerechtigkeit? Was meint er mit
dem «Lohn» im Vers 15? Der Neutestamentler Prof. Dr. Christian Stettler legt in seinem zweiteiligen Vortrag diesen Text aus und zeigt, wie er im Kontext des
1. Korintherbriefes zu verstehen ist.

Die Rede vom jüngsten Gericht und vom richtenden und strafenden Gott ist nicht nur eine theologische, sondern auch eine seelsorgerliche Herausforderung. Ausgehend von zwei Fallbeispielen aus der psychiatrischen Praxis fragt Aaron Schawalder, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, ob die biblische
Rede vom Gericht Gottes – gerade auch in 1. Korinther 3 – nicht so sehr als Endpunkt im Handeln Gottes, sondern als umfassendes, hoffnungsvolles
und psychologisch bedeutsames Geschehen im Gott-Welt- und Gott-Mensch-Verhältnis verstanden werden kann, in dem Täter und Opfer weder unversöhnbar enden, noch Recht und Unrecht einfach ausgebleicht und einnivelliert werden.

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