Alte Gleichnisse
Neu Hören
Warum hat Jesus in Gleichnissen gesprochen? Sind Gleichnisse leicht zu verstehen? Haben Gleichnisse etwas mit mir zu tun? Diese Reihe zu den Gleichnissen lädt ein, vertraute Gleichnisse– und vielleicht auch einige etwas weniger vertraute – ganz neu zu uns sprechen zu lassen.
Bei den bekanntesten Gleichnissen scheint klar zu sein, was sie sagen wollen: Gott liebt uns wie der Vater den verlorenen Sohn. Wir sollen handeln wie der barmherzige Samariter. Doch bei genauerem Hinschauen wird deutlich, dass es nicht so einfach ist: Was das Gleichnis bedeutet, hängt davon ab, mit wem ich mich im Gleichnis identifiziere. Was, wenn ich nicht der barmherzige Samariter bin, sondern der Mann, der unter die Räuber gefallen ist?
Jesus hat Gleichnisse erzählt, damit ihn alle verstehen – könnte man meinen. Doch als er gefragt wurde, warum er zu den Menschen in Gleichnissen redet, antwortet er geheimnisvoll: Damit sie sehen und doch nicht sehen, hören und doch nicht hören. Was für Ohren brauche ich, um wirklich zu hören, was die Gleichnisse bedeuten?
Nicht nur Jesus hat in Gleichnissen gesprochen, sondern wir finden verschiedene Gleichnisse schon im Alten Testament. Am Beispiel des Weinberggleichnisses aus Markus 12,1-12 lässt sich gut zeigen, dass man die Gleichnisse Jesu leicht missverstehen kann, wenn man sie nicht vom Alten Testament her liest.